Recharge – RC-Racing mit Zukunftspotenzial? (PC-Early Access Preview)
Wenn man an Rennspiele denkt, hat man oft Formel-1-Boliden, Rallye-Boliden oder vielleicht noch futuristische Gleiter vor Augen – aber ferngesteuerte Autos? Das ist eine Nische, die bislang erstaunlich wenig moderne Umsetzungen erhalten hat. Room Games will diese Lücke nun schließen und schickt mit Recharge ein PC-Spiel in den Early Access, das Simulations- und Arcade-Elemente mischt. Die Frage ist: Handelt es sich schon jetzt um einen Geheimtipp – oder eher um einen Rohdiamanten, der noch einiges an Schliff braucht?
Spielprinzip und Setting
Recharge will kein reines Arcade-Rennspiel und keine kompromisslose Simulation sein – der Begriff „Simcade“ trifft den Ansatz ganz gut. Im Mittelpunkt stehen RC-Cars und Trucks, die auf abwechslungsreichen Strecken ihre Runden drehen:
- Outdoor-Pisten mit realistischer Anmutung
- Indoor-Kurse in Hallen oder Modellbaubereichen
- exotischere Umgebungen wie Vergnügungsparks oder Strandstrecken
Jede Strecke soll eine eigene Atmosphäre bieten. Schon jetzt ist erkennbar, dass Room Games versucht, den Umgebungen Leben einzuhauchen – optisch wirkt vieles liebevoll gestaltet. Allerdings fühlen sich aktuell viele Pisten etwas zu groß und zu breit an, was der typischen, kompakten RC-Streckencharakteristik widerspricht. Auch die Bodenhaftung unterscheidet sich bislang kaum zwischen Sand, Asphalt oder Hallenboden – hier könnte künftiges Feintuning für deutlich mehr Abwechslung sorgen.
Inhalt zum Early-Access-Start
Wer sich Recharge direkt zum Start holt, sollte wissen: Derzeit gibt es nur eine sehr abgespeckte Basisversion.
- Ein Standard-Buggy
- Klassisches Rundstreckenrennen als Hauptmodus
- Wenig Abwechslung bei Streckenlayout und Fahrphysik
Geplant sind hingegen spannende Ergänzungen wie Rock Crawling, Drift-Herausforderungen und Onroad-Racing. Gerade diese Vielfalt könnte den Langzeitspaß enorm steigern – aktuell fühlt es sich eher wie eine erweiterte Demo an.
Tuning, Individualisierung & Technik
Einer der größten Reize der echten RC-Szene ist das Basteln und Optimieren – vom Motor über den Controller bis zur Lackierung. Recharge will diesen Aspekt in Zukunft ausbauen, aktuell ist aber nur sehr wenig davon umgesetzt. Sollte Room Games hier wirklich tiefgreifende Individualisierung mit echten Marken-Parts anbieten, könnte das Spiel für Modellbau-Fans zum Pflichtkauf werden.
Grafisch macht Recharge schon jetzt einiges her – kein Wunder, es basiert auf der Unreal Engine. Allerdings gehen die hübschen Kulissen aktuell noch auf Kosten der Performance. Einige Bugs trüben ebenfalls den Eindruck: unresponsive Menüs, nicht übernommene Grafikeinstellungen, gelegentliche Controller-Probleme. Positiv: Die Entwickler reagieren laut Community-Feedback schnell und veröffentlichen regelmäßig Updates.
Besonderheiten
Ein spannendes Feature ist die Möglichkeit, echte RC-Fernsteuerungen im Spiel zu nutzen – allerdings benötigt man dafür spezielle Hardware. Diese Kompatibilität könnte das Spielerlebnis für Hardcore-Fans noch authentischer machen, ist aktuell aber eher ein Bonus für Enthusiasten.
Einschätzung & Ausblick
Recharge ist momentan kein fertiges Rennspiel, sondern eine solide technische Basis mit viel Raum für Wachstum. Wer jetzt kauft, investiert eher in die Zukunft des Projekts als in ein vollwertiges Spielerlebnis.
Preis: 19,99 $ (zum Early-Access-Start reduziert auf 16,99 $)
Potenzial: hoch, wenn die geplanten Inhalte und die Feinarbeit an Physik & Streckendesign kommen
Zielgruppe: RC-Fans, Technik-Bastler und Spieler, die gerne bei der Entwicklung eines Spiels dabei sind
Fazit: Recharge ist kein Flop, sondern ein Rohdiamant. Wer Geduld hat, könnte hier in ein bis zwei Jahren eines der spannendsten RC-Rennspiele auf dem Markt sehen. Aktuell bleibt es aber ein Versprechen – mit einem ordentlichen Funken Hoffnung.