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| Marc Heiland | Sonstiges

GigasetLogoViele von euch werden sie kennen und vielleicht auch schon einmal besessen haben. Die Rede ist von den schnurlosen Telefonen der deutschen Firma Gigaset, einer Tochter von Siemens. Kaum eine andere Marke wurde im Bereich der Haustelefone so oft verkauft, wie die diversen Versionen der Gigaset-Reihe. Doch nun hat das 2008 gegründete Unternehmen einen weiteren Markt für sich entdeckt: Die Welt der Smartphones. Dabei möchte man sich jedoch nicht als Konkurrent zu Firmen wie Samsung, Apple, Huawei oder LG verstehen, die ja oft mit extrem teuren Endgeräten daher kommen, sondern das Einsteiger-Segment bedienen. Mit knapp 150 Euro seid ihr dabei, wenn ihr euch das Gigaset GS160 zulegen wollt. Was das Gerät so alles kann, und ob es überzeugt, verraten wir euch in unserem Test.

Neustart mit Einsteiger-Modell

Wer glaubt, dass Gigaset mit dem GS160 zum ersten Mal Smartphone-Luft schnuppert, der irrt. Denn bereits vor rund zwei Jahren versuchte sich das Unternehmen im heiß umkämpften Premium-Sektor zu platzieren. Damals hörte das Smartphone auf den Namen „Gigaset ME“ und wurde für knapp 470 Euro angeboten. Im Vergleich zu den Top-Produkten von Apple und Samsung zwar immer noch ein moderater Preis. Doch die Sprachqualität des Gerätes war alles andere als überzeugend, sodass der Erstling von Gigaset sang- und klanglos aus den Regalen verschwand. Auch das „ME Pur“ und das „ME Pro“ konnten nicht überzeugen. Da half auch der Traditionsname Siemens im Hintergrund sowie der FC Bayern München als PR-Partner nichts.

Nun jedoch wagt Gigaset einen zweiten Anlauf und widmet sich mit dem GS160 ausschließlich dem Einsteiger-Bereich bzw. bietet ein Smartphone für diejenigen an, die nicht bereit sind, Konzernen ihr hart verdientes Geld für einzig und allein einen klingenden Namen sowie Lifestyle in den Rachen zu werfen. Das heißt aber nicht, dass das Android-Gerät kaum etwas zu bieten hat – ganz im Gegenteil! Denn unter anderem besitzt das Smartphone die Option, zwei SIM-Karten zu verwenden, den Akku zu wechseln und anderes mehr. Für unseren Test haben wir freundlicherweise ein Exemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Auf unseren Erfahrungen mit dem Testgerät basiert unsere Review. 

GigasetGS160Bild1Klein, leicht und kompakt

Ausgeliefert wird das neue Gigaset GS160 in einem Karton, auf dem das Logo der Firma Gigaset prangt. Ebenfalls auf dem Karton sieht man ein Foto des Smartphones, sodass sich bereits ein erster Eindruck gewinnen lässt. Im Karton befinden sich – neben dem Smartphone – ein 1A 5V USB Ladegerät, ein microUSB Kabel, ein SIM Karten Adapter und ein Akku sowie eine gut verständliche Anleitung. Das Öffnen des Smartphones über die untere Ecke erweist sich ein wenig kniffelig. Das Einlegen diverser SIM-Karten hingegen funktioniert problemlos. 

Das neue Gigaset GS160 wirkt auf den ersten Blick ein wenig schlicht im Design. Denn wo andere Marken auf Metall und besonders robustes Gorilla-Glas setzen, hat Gigaset seinem Einsteiger-Modell lediglich ein Gehäuse aus Plastik spendiert. Allerdings wurde der Rahmen in Silber gestaltet, was den Anschein erweckt, als bestünde dieser aus Metall. An der Oberseite des Smartphones findet ihr einen 3,5mm Kopfhöreranschluss, den microUSB Anschluss zum Aufladen des GS160 auf der Unterseite. Mit den Maßen von 14,4 x 7,23 x 0,95 cm ist das Smartphone recht kompakt und eignet sich so auch für die Clutch oder die Hosentasche. Zudem ist das Smartphone ein echtes Leichtgewicht und liegt gut in der Hand. Die Verarbeitung ist sauber, lediglich beim An-/ Aus-Knopf hätte der Druckpunkt optimaler sein können. Auf der Rückseite des GS160 befindet sich ein Fingerabdruckscanner, der euer Gerät vor fremden Zugriffen schützt und sogar das Starten von verschiedenen Apps zulässt. Hierbei reagiert das Modell erstaunlich flink. 

Nachdem das Smartphone eingeschaltet ist, wird schnell klar, woran Gigaset gespart hat: An einer besonders augenfreundlichen Schrift. Zwar bietet das 5 Zoll Display HD-Auflösung, kann aber kein natives Full-HD oder sogar mehr bieten. Dafür arbeitet das Smartphone – für ein Einsteiger-Modell – wie bereits erwähnt recht schnell. Bei einfachen Spielen merkt man, dass hier zwar durchgängig rund 30fps erreicht werden können. Bei mehr Bildern pro Sekunde ruckelt das Bildschirmgeschehen allerdings zu stark. Dies liegt unter anderem am veralteten Mediathek MT6737-Chip und knapp bemessenem 1GB RAM. Dem gegenüber stehen 16 GB Arbeitsspeicher für eure Fotos, Videos und Dateien. Gut, dass microSD-Karten ins GS160 eingebracht werden können. Der Lautsprecher des Smartphones befindet sich auf der Rückseite des Gerätes und bietet eine ordentliche Qualität. 

Wie schon das Vorgänger-Modell, so arbeitet auch das neue Smartphone von Gigaset mit Googles Android-BTS. Allerdings lässt sich das Gerät nicht weiter updaten, was sehr schade ist. Bei Version 6.0 ist Schluss. Auch mit Safety-Patches wird das Smartphone wohl eher zögerlich versorgt. An „fremdinstallierten“, also nicht von Android vorgegebenen Apps, bietet euch das GS160 die App von T-Online, wetter.info und Tanken. Ein Pluspunkt des GS160 ist, dass ihr das Smartphone mit zwei SIM-Karten nutzen könnt und der Akku ausgetauscht werden kann. Hier können sich viele Geräte der Mittel- und Premiumklasse eine Scheibe von abschneiden. Da der Akku recht lange braucht, bis er wieder komplett geladen ist, kann ein zweiter Akku vor so mancher missliebiger Situation schützen. Immerhin hält – bei „vernünftigem“ Gebrauch – der Akku etwa einen Tag durch. Bei anspruchsvollen Apps verkürzt sich die Laufzeit natürlich wie bei jedem anderen Smartphone auch. Sollte sich die Akkuleistung einmal dem roten Bereich nähern, könnt ihr in den „Power Safe“-Modus wechseln. Dann funktionieren zwar nur Anrufe, SMS, Kontakte und Wecker. Diese arbeiten jedoch zuverlässig.  Für Verbindungen bietet dass Smartphone WLAN (nur 2,4 GHz), Bluetooth und eine 4G LTE-Datenverbindung. 

Wer das Gigaset GS160 als „Knipse“ nutzen möchte, dem spendiert der Hersteller eine 13-MP Kamera auf der Rückseite des Smartphones, sowie eine 5MP-Kamera für Selfies. Die Qualität der Kamera bzw. der Bilder ist ordentlich, manchmal ein wenig zu hell. Wenn das Licht jedoch zu schwach ist, kippt die Qualität der geschossenen Fotos schlagartig ab. Allerdings muss man hierbei zur Rettung sagen, dass selbst wesentlich kostspieligere Smartphones, wie beispielsweise Sonys neu erschienenes Xperia XZ kaum bessere Ergebnisse liefern können. Ein netter Service, der euch auch mal ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist die Tatsache, dass die Kamera auch durch ein Lächeln ausgelöst werden kann. Im Test klappte dies ohne Schwierigkeiten. Selbiges gilt auch für die Gestensteuerung, welche acht eigens von euch definierte Gesten mit verschiedenen Funktionen, wie beispielsweise das Öffnen oder Schließen von Inhalten zulässt. Neben Fotos könnt ihr mit dem GS160 selbstverständlich auch kleine Videos aufnehmen. Hier bietet euch das Gerät eine Qualität von 720p (HD ready). Was als unzeitgemäß (rein vom Datenblatt her) betrachtet werden könnte, entpuppt sich beim Anschauen jedoch als gar nicht mal so schlecht für ein Smartphone dieser Preisklasse. Einen optischen Stabilisator spendiert euch Gigaset bei diesem „Low Budget“-Gerät natürlich nicht. Hier arbeitet ausschließlich die interne Software. 

Hörst du mich?

Nun aber zu dem wohl wichtigsten Aspekt, dem Klang des Smartphones. Hier kann das Gerät in ruhiger Umgebung durch eine saubere Sprachübertragung überzeugen. In lauterer Umgebung oder draußen mit einigen Nebengeräuschen nimmt die Sprachqualität jedoch etwas ab. Dennoch ist der Gesprächspartner immer gut zu verstehen. Auch hier muss bedacht werden, dass es sich nun mal um ein Einsteiger-Modell handelt. 

Was mir persönlich gut gefällt ist das aktuell angebotene Zubehör, das so genannte „Mobile Dock“. Mit Hilfe dieses Gerätes könnt ihr das Gigaset GS160 aufladen, aufbewahren und eingehende Anrufe an euer DECT-Telefon weiterleiten. Mit knapp über 50 Euro ist dieses Stück Hardware eine gute Investition mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis. 

8Fazit: Summa summarum hat Gigaset mit seinem GS160 ein tolles Einsteiger-Smartphone für preisbewusste Kunden auf den Markt gebracht, die keine HighEnd-Features erwarten, sondern denen es darauf ankommt, hier und da mal im Netz zu surfen, natürlich zu Telefonieren, Nachrichten zu versenden und da und dort ein paar Fotos oder Selfies zu machen. Als positiv hervorzuheben sind der Fingerabdruck-Sensor, der austauschbare Akku und die Möglichkeit, zwei SIM-Karten einsetzen zu können. Für 150 Euro gibt es kaum mehr Smartphone zu finden. Allerdings müsst ihr in Kauf nehmen, dass ihr die Android-Version nicht mehr updaten könnt und dass mit 1GB RAM hier recht wenig vorhanden ist, wodurch (in Kombination mit dem veralteten Chip) das Smartphone etwas träger arbeitet. Für das stimmige Gesamtkonzept gibt es von uns eine Kaufempfehlung.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Gigaset für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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