Race Room Racing Experience | Review (PC)
| Marc Heiland | PC-Games

Kleiner Umfang, der je nach Wunsch deutlich anwächst
Nicht nur Kennern der Szene ist die Firma „Race Room“ ein Begriff, stellt doch das Unternehmen seit vielen Jahren qualitativ hochwertige Rennsitze für den Heim- und Profigebrauch her, mit dem ihr bequem diverse Titel spielen könnt. In Kooperation mit diesem Unternehmen hat Sim Bin das vorliegende Spiel entwickelt.
Das Interessante bei „Race Room Racing Experience“ ist, dass der Entwickler den Titel als Free-to-play-Variante anbietet. Dies bedeutet, dass der Titel in seiner Grundversion kostenlos ist. Mit enthalten sind fünf Strecken und zehn Fahrzeuge, mit denen ihr das Spiel testen könnt. Auch der Multiplayer ist mit dabei. Wollt ihr mehr Rennstrecken und Autos haben, müsst ihr für einzelne Strecken und Wagen zahlen. Wer mag, kann auch Sets mit Rennstrecken nach Ländern geordnet oder Premium-Sets mit diversen Strecken und Fahrzeugen käuflich erwerben. Entscheidet man sich für das gesamte Spiel, liegt man über hundert Euro, was nicht gerade preiswert ist, dafür aber eine Menge zu bieten hat.
Der Fuhrpark ist mit sage und schreibe 167 (!) Fahrzeugen, der in verschiedenen Ausführungen und mit diversen Lackierungen bekannte Marken und Rennexoten wie Mercedes, Audi, BMW, Chevrolet, Cupra, Ford, Mustang, Honda, Koenigsegg, Hundai, KTM, Lada, Lotus, Lynk & Co, McLaren, Nissan, Peugeot, Porsche, Ruf, Radical, Seat, Volkswagen, Volvo, Aquila und Saleen eine enorm große Palette bietet, bei der für nahezu jeden Geschmack etwas dabei ist. Allerdings fehlt ein größeres Aufgebot der Marken Vauxhall / Opel oder auch Ferrari. Den italienischen Hersteller findet ihr bislang nämlich gar nicht im Spiel (auch nicht gegen Geld), was vermutlich an teuren Lizenzen liegen dürfte.
Ein weiterer Punkt, der den Racer von vielen anderen Mitbewerbern unterscheidet, sind die lasergescannten und exakt ins Spiel implementierten Strecken, die das Herz von Kennern der Szene höher schlagen lassen. Nahezu alles, was international Rand und Namen hat, ist mit von der Partie.
Aktuell sind folgende (kostenpflichtige) Strecken inklusive diverser Varianten im Spiel enthalten:
- Autodrom Most (Rundkurs in der Tschechischen Republik)
- Bathurst Circuit (Rundkurs Australien)
- Circuit Zandvoort (Niederlande)
Die belgischen Rundkurse:
- Circuit Zolder
- Spa-Francorchamps
Die italienischen Rundkurse:
- Imola
- Monza Circuit
Die deutschen Rundkurse:
- Bilster Berg
- Eurospeedway Lausitz
- Nürburgring in verschiedenen Ausführungen inkl. Nordschleife
- Hockenheimring
- Motorsport Arena Oschersleben
- Norisring
- Sachsenring
Rundkurse in England:
- Brands Hatch
- Silverstone Circuit
- Stowe Circuit
Rundkurse in Asien / Arabische Halbinsel
- Chang International Circuit (Rundkurs in Thailand)
- Sepang (Rundkurs in Malaysia)
- Twin Ring Motegi und Suzuka Circuit (Rundkurse in Japan)
- Ningbo International Speedway, Shanghai Circuit, Zhejiang Circuit und Zhuhai Circuit (Rundkurse in China)
- Macau (Rundkurs in Macao)
Rundkurse / HillClimb in Schweden:
- Falkenberg Motorbana
- GELLERÅSEN ARENA
- Knutstorp Ring
- Mantorp Park
- Scandinavian Raceway
- Lakeview Hillclimb
Rundkurse in den USA:
- Indianapolis
- Mazda Laguna Seca
- Mid Ohio
- Road America
- Sonoma Raceway
Rundkurse / HillClimb in Frankreich:
- Paul Ricard
- Raceroom Raceway / Raceroom Hillclimb
Rundkurse in Österreich:
- Red Bull Ring Spielberg
- Salzburgring
sowie:
- Hungaroring (Ungarn)
- Moscow Raceay (Russische Föderation)
- Slovakia Ring (Slovakai)
- Portimao Circuit (Portugal)

Um sowohl Einsteigern als auch Profis ausreichend bieten zu können, haben die Entwickler diverse Fahrhilfen eingebaut und auch die KI auf etliche Stufen oder sich euren Leistungen anpassend eingebaut. Alles könnt ihr nach eurem Gusto verändern. Gleiches gilt natürlich auch für das Schadensmodell und die Fahrphysik, die sehr gut umgesetzt worden ist.
Um „Race Room Racing Experience“ richtig genießen zu können und mit anderen Mitspielern um hundertstel Sekunden fighten zu können, müsst ihr den Titel mit Lenkrad und Pedalerie spielen. Nur dann entfaltet das Game sein volles Potential. Hier könnt ihr das Force Feedback eures Lenkrads wohldosiert nutzen. Viele verschiedene Lenkradtypen werden dabei unterstützt. Unser Thrustmaster T300RS GT wurde problemlos erkannt. Im Spiel merkt man schnell, dass sich alle Fahrzeuge sehr unterschiedlich steuern – ganz wie in der Realität. Ebenfalls auffällig ist, dass ihr gerade bei den großen PS-Boliden ordentlich Kraft benötigt, um diese „auf Spur“ zu halten. Was das tolle Fahrgefühl abrundet, ist der grandiose Sound. Die röhrenden Motoren treiben dem Fan manch Gänsehaut über die Arme. Wir empfehlen eine entsprechende Soundanlage oder Kopfhörer, um das volle Spektakel genießen zu können.
Fazit: „Race Room Racing Experience“ ist ein toller Free-to-play-Titel, der euch nicht vorschreibt, was ihr wann und in welchem Umfang zu kaufen habt. Wer nur auf der Nordschleife oder den deutschen Strecken fahren will, der greift einmal in die Tasche und kann dann seine persönlichen Bestzeiten überbieten. Wer mehr möchte, kauft individuell hinzu. So kann jeder selbst über das Budget verfügen, bevor er viel Geld in den Titel investiert. Wer alles will, der zahlt hingegen auch ordentlich. Dank toller Fahrphysik und einem realistischen Schadenssystem sowie den Originalstrecken sehr gut nachempfundenen virtuellen Pisten fühlt sich der Fan gleich heimisch. Kein Wunder, dass auch Profis von diesem Titel überzeugt sind und SimBin mit diesen im Spiel selbst wirbt. Auch wir können euch „Race Room Racing Experience“
empfehlen. Einzig an der Grafik könnten die Entwickler noch weiter feilen und auch eine Karriere stünde dem Spiel gut zu Gesicht. Die Unterstützung diverser Lenkräder läuft vorbildlich. Abstürze, Freezes oder Bugs erlebten wir im Test extrem selten. Die Entwickler haben für die nächsten Monate noch einiges in Petto, sodass wir uns überraschen lassen können.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei SimBin für den zur Verfügung gestellten Testzugang.
U. Sperling, M. Heiland