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Exploria filmreife Kulissen.jpgZeitreisen sind nicht möglich? Das behauptet ihr! Ok, wohl auch die meisten Physiker und Rationalisten. Doch wir behaupten, dass dies an einem ganz bestimmten Ort sehr wohl möglich ist. Denn „Eloria: Erlebnisfabrik“ in Bottrop hat mit „Exploria“ genau diese Zeitreise, zurück in die 1920er im Angebot. Wir haben uns auf die Zeitreise begeben und berichten im Folgenden von unseren Erlebnissen.

 

Die Stadt hinter dem Portal

Am gestrigen Mittwoch, 16.08.2023, besuchten wir „Eloria: Erlebnisfabrik Bottrop“. Diese befindet sich im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Waschkaue der Zeche Prosper II. Vor dem Start 2022 residierte in dem Gebäude das „Grusellabyrinth NRW“. Nun befinden sich in der ehemaligen Waschkaue verschiedene Escape-Räume, eine Party Battle Arena sowie die „interaktive Stadt“, die unter dem Namen „Exploria“ gefasst wird. Hier gibt es sowohl feste Missionen, die ihr buchen und in einem vorgegebenen Zeitrahmen erfüllen sollt als auch Zeittickets, die keine feste Struktur besitzen. Wie das Ganze funktioniert, haben wir bei unserem Besuch vor Ort erfahren.

Zunächst wurden wir freundlich an der Kasse empfangen und einem bestimmten Wartebereich zugewiesen. Auf Tischen steht eine Karte, die zur jeweiligen Art des Spiels passt. Dort warten bereits andere Spielerinnen und Spieler, die ebenfalls gebucht haben. Damit es zu keinen Überschneidungen kommt, gibt es Zeitslots oder Varianten der Missionen. Nach wenigen Minuten wurden wir von einem der Schauspieler begrüßt. Bereits hier fiel uns auf, wie viel Wert die Akteure und Akteurinnen auf Authentizität legen. Die Kleidung stimmt bis zum kleinsten Accessoire. Nachdem wir durch einen großen Rahmen die Stadt betreten (dieser stammt noch aus Zeiten des „Grusellabyrinths“ und ist eine tolle Erinnerung an die „alten Zeiten“), sind wir zunächst einmal sprachlos ob der schieren Größe des Settings. Nicht nur der Wechsel von der Gegenwart in die 1920er-Jahre klappt hier perfekt. Auch die Kulisse wirkt, als stamme sie aus einem Film über die 20er. Einfach fantastisch. Da gibt es eine eigene Zeitung, ein Hotel, eine Polizeistation mit Gefängnis, eine Bibliothek und anderes mehr zu sehen. Alles wurde bis ins kleinste Detail ausstaffiert und ist einfach atemberaubend in Szene gesetzt worden. Die ersten Schritte in die Stadt sind zunächst noch ein wenig unsicher. Im Laufe der Mission hingegen bewegten wir uns sicher und fanden uns schnell zurecht.

Im Polizeibüro wurden wir gebrieft und erhielten einen Hinweis auf unsere Mission sowie eine Marke, die uns beim Rätseln helfen sollte. Wie bei Escape Room-Rätseln sprachen wir uns ab, was wir wo und wie erledigen wollten. Schnell stellten wir jedoch fest, dass unsere „Escape-Denkweise“ hier nur bedingt weiterhalf, da es keine klassischen Escape-Rätsel sind, die die Stadt bietet. Hinzu kommt, dass eine Interaktion mit den Einwohnern der Stadt, sprich den Schauspielern, wichtig ist. Da diese allesamt ihren Charakter sehr gut rüberbringen, ist die Immersion noch intensiver als bereits durch die Kulisse vorgegeben. So entspinnt sich die kleine Geschichte immer weiter. Nach 45min. hatten wir den Fall des „Nachtfalters“ gelöst.

Von unserer Mission begeistert, aber ein wenig traurig, dass unsere Zeitreise schon beendet war, kehrten wir in die Gegenwart zurück, nur um wenige Minuten später mit einem Zeitticket in Händen zurückzukehren. „Exploria“ zog uns wie ein Magnet in seinen Bann. Die folgenden zwei Stunden (aktuell gibt es mittwochs das Angebot „2 Stunden zum Preis von einer“) vergingen ebenfalls wie im Flug.

Der Unterschied zur Mission ist, dass es hier lediglich den Zeitrahmen als Vorgabe gibt. Alles andere liegt bei euch. So könnt ihr beispielsweise Aufgaben annehmen und erfüllen (hierfür erhaltet ihr von den Bewohnern Geld, das ihr sparen oder am Kiosk einlösen könnt), die an der Litfaßsäule auf dem Marktplatz angeschlagen sind, die Bewohner ansprechen, um Aufgaben von ihnen zu bekommen, euch stilecht in einer Boutique einkleiden, in der Bar Klavier spielen, in der Redaktion der örtlichen Zeitung einen Artikel schreiben, Detektivaufgaben übernehmen, gegen die Einwohner eine Partie Black Jack und Co. zu spielen usw. Der Kreativität werden kaum Grenzen gesetzt.

Was „Exploria“ ausmacht und so unvergleichlich werden lässt, sind verschiedene Faktoren: Zum einen, dass dieses Konzept das Erste und Einzige seiner Art ist. Die 1920er sind bislang nirgendwo ein Freizeitkonzept. Dann hängt damit auch zusammen, dass die Stadt vor Möglichkeiten und Details überbordet. Hier könnt ihr nach Lust und Laune agieren, staunen und bewundern, in eine andere Zeit abtauchen, ein Gespräch mit den Einwohnern der Stadt führen oder nur auf einer Bank sitzen. Jedes Erlebnis wird anders sein. Auch das Setting wird derzeit erweitert, sodass es schon bald neue Gebäude zu bewundern gibt. Und dann sind da natürlich – wie bereits erwähnt – die grandiosen Schauspielerinnen und Schauspieler, die die Stadt – 10zusammen mit euch – zum Leben erwecken. Sie alle gehen in ihrer Rolle auf und binden die Besucherinnen und Besucher mit ins Geschehen ein. Spontan entstehen so Gespräche, die so auch in einer „realen“ Stadt passieren könnten. Nicht nur für LARP-Spielerinnen und Spieler absolut perfekt!

Fazit: Mit „Exploria“ hat die „Eloria Erlebnisfabrik“ in Bottrop ein einzigartiges Konzept umgesetzt, dass Grenzen überschreitet, eine perfekte Illusion aufbaut und eine Sogwirkung besitzt, die zum mehrfachen Besuch einlädt. Wir können euch den Besuch uneingeschränkt empfehlen und bedanken und beim gesamten Team für die freundliche Unterstützung.

Foto: (c) Eloria Erlebnisfabrik, Text: M. Heiland

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