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| Marc Heiland | Kinderbücher
StruwwelpeterDer Struwwelpeter - kaum ein Kinderbuch hat sich so sehr ins kollektive Bewusstsein eingebrannt und wurde seit jeher so kontrovers diskutiert. Abgeschnittene Daumen, brennende Mädchen und Kinder die böse sind. Aber warum haben Paulinchen, Hans und Peter solch schlechte Manieren? Geschrieben in Reimen und fantastisch illustriert von Christina Mäckelburg, gehen die Autoren, mal mit Humor, mal ganz im Ernst dieser Frage auf den Grund. Den neuen Geschichten sind die Originaltexte Dr. Heinrich Hoffmanns vorangestellt, da sie in Kombination ihre volle Wirkung entfalten.
 
Nicht immer gelungen
Wenn ihr – so wie ich – zu den Mittvierzigern gehört, habt ihr bestimmt auch in eurer Kindheit von euren Großeltern die Geschichten vom Struwwelpeter, dem Zappel-Philipp, dem Hans-guck-in-die-Luft oder dem Daumenlutscher gehört. All diese Geschichten vereint, dass sie zwar einerseits moralisch ziemlich grenzwertig sind, irgendwie aber auch faszinieren. Hinzu kommen die einzigartigen Zeichnungen, welche die Geschichten illustrieren. Die Geschichten wurden im Laufe der Zeit in zahlreiche Sprachen übersetzt, persifliert, dem Zeitgeist angepasst und vielfach umgedichtet. Doch kaum jemand hat sich bislang der Frage gewidmet, warum die in den Geschichten beschriebenen Kinder so sind, wie wir sie über Generationen hinweg kennengelernt haben. Hierzu haben sich die Autoren des vorliegenden Buches so ihre Gedanken gemacht. An die Originalgeschichten anlehnend werden sie weitergesponnen, aktualisiert und ebenfalls in Gedichtform vorgetragen. 
Allerdings muss ich sagen, dass ich die Ideen der Autoren nur teilweise original und unterhaltsam finde. Selten konnte ich beim Lesen schmunzeln, meistens dachte ich mir: „Das war vorauszusehen“ oder „Das ist aber schon recht plump!“ 
Hinzu kommt, dass den Großteil des Buches die Geschichten von Heinrich Hoffmann und die neu gezeichneten Originalbilder einnimmt. Natürlich wollten die Autoren den unkundigen Leserinnen und Lesern die Geschichten nahebringen, um dann ihren Teil der Geschichte einzubinden. Wenn ich dann allerdings sehe, wie kurz die Anteile der beiden Autoren sind und wie wenig amüsant und auch stellenweise schlecht gedichtet, frage ich mich, warum man es nicht beim Original belässt oder eine andere Form hätte wählen können. So bleibt unterm Strich doch wenig Eigenes und auch das, was im Gedächtnis bleiben könnte, ist eher banal. Da wäre weit mehr möglich gewesen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 5 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Kampenwand Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
Titel: Struwwelpeter - Die Abrechnung: Das Kinderbuch für Erwachsene 
Autoren: Niklas Kizler, Johannes Kizler 
5Herausgeber: ‎ Kampenwand Verlag; 1. Auflage 2019 (24. Januar 2020)
ISBN-10: ‎ 3947738196
ISBN-13: ‎ 978-3947738199
 
L. Zimmermann
 

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